Baumpate vom 2. Apr. 2025 bis 2. Apr. 2026:
Birgitta Fissahn
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Baumalter: | ca. 152 Jahre |
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Höhe: | ca. 28 m |
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Stammumfang: | ca. 474 cm |
Um die gedrehte Roteiche ranken sich viele mystische Geschichten. Sie zählt neben dem benachbarten Riesen-Mammutbaum aufgrund ihres unnatürlich gedrehten Stamms zu den bedeutsamen Baumpersönlichkeiten auf Schloss Türnich. Leider wurde die Roteiche bei der Flutkatastrophe im Jahr 2021 beschädigt. Der Starkregen hatte den Boden im Park so sehr aufgeweicht, dass ein benachbarter Baum einfach umfiel und einen großen Ast der Roteiche mit sich riss.
Die Roteiche (Quercus rubra), in fachsprachlicher Rechtschreibung Rot-Eiche geschrieben, auch Amerikanische Spitzeiche genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Eichen (Quercus) innerhalb der Familie der Buchengewächse (Fagaceae). Sie ist in Nordamerika verbreitet. Sie ist der offizielle Staatsbaum des US-Bundesstaates New Jersey.
Vegetative Merkmale
Die Roteiche wächst als sommergrüner Baum und erreicht meist Wuchshöhen von 20 bis 25 Metern, mitunter bis zu 35 Metern. Sie kann bis zu 400 Jahre alt werden und dabei einen Stammdurchmesser von bis zu 2 Metern erreichen. Die Roteiche besitzt in der Jugend ein Pfahlwurzel-, später ein Herzwurzelsystem. Sie ist überaus schnellwüchsig. Bei jungen Bäumen werden bisweilen Jahrestriebe von 2,5 Meter Länge beobachtet. Das Triebwachstum erfolgt in zwei Perioden Mitte Mai bis Anfang Juni sowie Ende Juli bis Anfang August. Im Freistand blüht die Roteiche bereits im verhältnismäßig jungen Alter von 25 bis 30 Jahren. Sie bildet eine runde Baumkrone aus.
Die Rinde junger Roteichen ist grau und glatt; später wird eine dünnschuppige Borke gebildet. Die wechselständig und spiralig an den Zweigen angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Der gelbliche Blattstiel ist etwa 2 Zentimeter, manchmal auch bis zu 5 Zentimeter lang. Die Blattspreite ist bis zu 23 Zentimeter lang und weist auf jeder Blatthälfte vier bis fünf Blattlappen auf, die durch bis zu 5 Zentimeter tiefe Buchten abgeteilt sind. Die Enden der Blattlappen laufen spitz zu. Der frische Blattaustrieb ist in den ersten drei Wochen gelb; danach sind die Laubblätter grün. Sie werden im Herbst kräftig leuchtend rot bis orange, an älteren Exemplaren teilweise auch gelb bis braun.
Generative Merkmale
Die Blütezeit liegt in Mitteleuropa im Mai. Die männlichen Blütenstände hängen locker herab und sind gelblich-grün. Die weiblichen Blüten sitzen einzeln oder paarweise.
Die Eicheln reifen erst im zweiten Jahr. Der Fruchtbecher befindet sich an einem dicken, etwa 1 Zentimeter langen Stiel. Jede Nussfrucht ist von einem flachen Fruchtbecher (Cupula) umgeben. Die Eicheln sind bei einer Länge von etwa 2 Zentimetern sowie einem Durchmesser von etwa 2 Zentimetern breit-eiförmig.
Verbreitung
Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet von Quercus rubra liegt im östlichen Nordamerika und reicht dort von Kanada (südliches Ontario) südwärts in den USA bis nach Texas, Georgia, Missouri, Arkansas und Oklahoma. In den Appalachen kommt sie bis in Höhenlagen von über 1600 Meter vor.
In Mitteleuropa wird die Roteiche seit Anfang des 18. Jahrhunderts – aufgrund ihrer attraktiven Blattform und ihrer schönen Herbstfärbung – häufig als Park- und Alleebaum angepflanzt. Als Datum der Ersteinführung werden 1691 oder 1724 genannt. Im Stadtklima ist sie ebenso erfolgreich wie die Stieleiche. Sie eignet sich allerdings nicht als Straßen- oder Platzbaum, da ihre Wurzeln bei verdichteten Böden Asphalt- und Plattenbeläge anheben.
In weiten Teilen Europas wird sie auch forstwirtschaftlich genutzt. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die Roteiche als Ersatz für die einheimischen Eichen-Arten angepflanzt, die durch Fraßschäden sehr dezimiert wurden. Dadurch entstanden teilweise selbstvermehrende Roteichenbestände, und durch die Verbreitung durch Eichelhäher kann die Roteiche weitere Gebiete besiedeln.
In den deutschen Wäldern nimmt die Roteiche nach den Ergebnissen der Dritten Bundeswaldinventur (2012) mit 55.000 Hektar in der Hauptbestockung einen Flächenanteil von 0,5 Prozent ein. In der Jungbestockung kommt sie mit einer Gesamtfläche von 11.000 Hektar vor.
(Quelle: Wikipedia / Stand 25.11.2021)