Baumpate vom 29. März 2025 bis 29. März 2026:
Susanne & Wolfgang 29.03. 25
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Baumalter: | ca. 105 Jahre |
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Stammumfang: | ca. 85 cm |
Der Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Ahorne (Acer). Um seine Zugehörigkeit zur Gattung der Ahorne zu betonen, ist in der Botanik die Bindestrichschreibweise üblich und nicht die ansonsten geläufige Schreibweise Bergahorn. Er ist in Europa weit verbreitet und sowohl als Parkbaum als auch forstwirtschaftlich ein wichtiger Vertreter seiner Gattung.
Vegetative Merkmale
Der Berg-Ahorn wächst als sommergrüner Baum, der Wuchshöhen von 8 bis 30 Metern erreicht. Einzelexemplare können über 500 Jahre alt werden. Mit aufstrebenden Ästen und einer abgerundeten Krone besitzt er als Solitärpflanze eine eindrucksvolle Gestalt. Es handelt sich um einen Tiefwurzler.
Die glatte Rinde an den Zweigen ist hell-braun-grau und es sind Lentizellen vorhanden. Die dunkelgraue Borke ist sehr schwachborkig und blättert im fortgeschrittenen Alter schuppig bis plattig ab. Das Aussehen des Stamms ist dann platanenähnlich.
Die olivgrünen Winterknospen besitzen Knospenschuppen, die am Rand bewimpert sind.
Die gegenständig angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Der Blattstiel enthält keinen Milchsaft. Die bis etwa 20 Zentimeter lange und meist 10 bis 15 (8 bis 20) Zentimeter breite Blattspreite ist fünflappig, wobei die mittleren drei Blattlappen voll ausgebildet sind. Im Vergleich zum Spitzahorn sind die Blattlappen des Berg-Ahorns kürzer zugespitzt und die Spitzen der Blattlappen nicht in langen, schmalen Zipfeln ausgezogen. Die einzelnen Blattlappen treffen im spitzen Winkel aufeinander. Die Blattspreite ist am Stielansatz eingezogen. Die Blattoberseite ist dunkelgrün und die -unterseite ist hell-graugrün bis leicht purpurfarben gefärbt. Die Blattspreite ist auf den Blattadern und in den Nervenwinkeln leicht behaart. Der Blattrand ist gesägt bis unregelmäßig gekerbt. Die handförmig gelappten Blätter ähneln denen der Platane, worauf das Artepitheton pseudoplatanus hinweist. Die Laubblätter der Wildform färben sich im Herbst intensiv goldgelb oder in großen Höhenlagen rötlich.
Generative Merkmale
Blühfähig (mannbar) ist der Berg-Ahorn erst im Alter von 25 bis 40 Jahren. Der Berg-Ahorn blüht im Mai mit dem Laubaustrieb oder unmittelbar danach. In endständigen, überhängenden, traubenartigen rispigen Blütenständen stehen viele Blüten zusammen. Der Blütenstiel ist kahl.
Die Blüten sind im Prinzip zwittrig, wobei an einzelnen Blüten desselben Baumexemplars die männlichen oder die weiblichen Anlagen unterdrückt sein können. Die gelbgrünen Blüten sind radiärsymmetrisch und fünfzählig.
Die Früchte reifen von Ende August bis Anfang Oktober. Die Früchte sind Spaltfrüchte, bei denen bis zur Reife die beiden Nüsschen zusammenhängen. Die kugeligen Flügelnüsse (Samara) besitzen jeweils einen Flügel. Die beiden Flügel der Spaltfrucht sind deutlich spitzwinklig zueinander angeordnet (Unterscheidung zu den anderen Ahorn-Arten Mitteleuropas). An den Fruchtschalen befinden sich innen lange, silberweiße Haare.
Vorkommen
Der Berg-Ahorn ist in Europa und Westasien weitverbreitet. Es gibt Fundortangaben für Deutschland, Dänemark, Österreich, die Schweiz, Italien (inklusive Sizilien), Frankreich (inklusive Korsika), Spanien, Portugal, die ehemalige Tschechoslowakei, Ungarn, Polen, Belarus, das ehemalige Jugoslawien, Bulgarien, Rumänien, Moldawien, Albanien, Griechenland, die Ukraine, Georgien und Ciskaukasien. In Südspanien und Südgriechenland fehlt er.
In Mitteleuropa ist er die häufigste Ahornart. Als Baum des kühl-feuchten Bergklimas liegen seine Verbreitungsschwerpunkte in den mittleren und höheren Lagen der süd- und mitteleuropäischen Gebirge. In den Mittelgebirgen ist er von etwa 900 (Harz und Erzgebirge) bis 1300 Metern heimisch (Bayerischer Wald), er erreicht Höhenlagen in den Nordalpen bis 1700 Metern, in den Zentralalpen bis fast 2000 Metern. Der Berg-Ahorn steigt oft gemeinsam mit der Vogelbeere bis in die hochmontane Höhenstufe. In den Allgäuer Alpen steigt er bis zu einer Höhenlage von 1500 Metern auf. Zusammen mit der Buche kommt er aber auch im Hügelland vor und bildet mit Esche und Bergulme die sogenannten Schluchtwälder (Aceri-Fraxinetum). Er ist in Mitteleuropa eine schwache Charakterart des Verbands Tilio-Acerion und kommt auch in Pflanzengesellschaften der Verbände Fagion oder Alno-Ulmion vor.
Acer pseudoplatanus ist in vielen Gebieten mit gemäßigtem Klima ein Neophyt, beispielsweise in Makaronesien, Australien, Neuseeland, Nordamerika und Argentinien. Durch seine Ausbreitungsstrategie mit den Flügelnüssen gilt er in einigen Ländern als invasive Pflanze.
Im westlichen Teil der Norddeutschen Tiefebene, Skandinavien, Belgien und den Niederlanden findet man den Berg-Ahorn nur dort, wo er vom Menschen hingebracht wurde. In Nordeuropa und auf den Britischen Inseln gibt es keine natürlichen Vorkommen des Berg-Ahorns, er wird aber oft kultiviert und kommt dann auch verwildert vor. In Dänemark wird der Berg-Ahorn nach dem deutschen Forstmann Johann Georg von Langen, der als Begründer der planmäßigen Forstwirtschaft Dänemarks gilt, auch als „Von Langens Fußstapfen“ bezeichnet.
Hochmontaner Standort im pleistozänen Trogtal des Großen Ahornbodens im österreichischen Karwendelgebirge im Oktober
Die so genannten „Ahornböden“ oder Bergahornweiden auf Almwiesen sind durch indirekte Förderung des Berg-Ahorns durch den Menschen entstanden. Zwei besonders schöne und prominente Beispiele dafür sind der Große und der Kleine Ahornboden im Naturpark Karwendel. Sie sind beliebte Ziele für Tagesausflüge und Wanderungen.
(Quelle: Wikipedia / Stand 25.11.2021)