Infos zur Gattung Pinus nigra
<p><strong>Die Schwarzkiefer (</strong>Pinus nigra), auch Schwarzföhre genannt, ist eine zweinadelige Pflanzenart aus der Gattung der Kiefern (Pinus) in der Familie der Kieferngewächse (Pinaceae). Sie wächst in den Mittelmeerländern Südeuropas, Kleinasiens und des westlichen Nordafrikas und kommt bis in Teilen Österreichs vor. Sie wird aufgrund ihrer Anspruchslosigkeit und ihrer Unempfindlichkeit gegenüber Luftverschmutzung fast weltweit als Forst- und Parkbaum angepflanzt. In ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet gilt die Art auch als sehr krankheitsresistent. Sie wird heute in fünf Unterarten geteilt.<br>
Die Schwarzkiefer kann ein Alter von bis zu 800 Jahren erreichen. Man kann die Art anhand der schwarz gefärbten, verdeckten Teile der Zapfenschuppen leicht von anderen südeuropäischen Kiefernarten unterscheiden.<br>
Wegen ihres hohen Harzgehaltes spielte sie eine wichtige Rolle in der Pecherei. Das Holz wird vielfach genutzt und, da es nicht knarrt, unter anderem zu Bühnenböden verarbeitet.</p><p><br>
<strong>Habitus</strong><br>
Die Schwarzkiefer wächst als aufrechter, meist geradschäftiger Baum, der Wuchshöhen zwischen 20 und 50 Metern und Brusthöhendurchmesser von bis zu 1,85 Metern erreichen kann. Die Wuchshöhe und die Kronenform variieren je nach Unterart und Standort. Im Allgemeinen bilden Bäume am östlichen Rand des Verbreitungsgebiets dichte, breit-ovale bis schirmförmige Kronen aus. Eine Ausnahme stellt die in der Türkei heimische Unterart pallasiana dar, die schmalkronig ist. Junge Schwarzkiefern haben meist eine schlanke Krone, die sich mit zunehmendem Alter abrundet. Je stärker die Krone abflacht, umso weniger ist die anfangs regelmäßig wirtelige Beastung ausgeprägt. Die Äste stehen im Allgemeinen waagerecht vom Stamm ab, können aber bei manchen Unterarten am Ende etwas nach oben oder unten gebogen sein.</p><p><br>
<strong>Verbreitung</strong><br>
Das stark zersplitterte, natürliche Verbreitungsgebiet der Schwarzkiefer liegt im südlichen Europa, Teilen des nördlichen Afrikas und in Kleinasien. Es erstreckt sich von Portugal und Marokko im Westen bis zur Türkei und Zypern im Osten. Die nördliche Verbreitungsgrenze verläuft durch Österreich und wird von Beständen, die zwischen Gutenstein, Hohenberg und der Thermenlinie liegen, sowie von Einzelbeständen in Krems an der Donau, an den Westhängen des Rosaliengebirges, am Türkensturz sowie bei Unterkohlstätten in Niederösterreich und dem Burgenland gebildet. Außerdem befindet sich in den Karawanken Südkärntens ein weiteres österreichisches Vorkommen. Im östlichen Verbreitungsgebiet befindet sich die Nordgrenze auf der Krim-Halbinsel. Die südlichsten Vorkommen findet man im Atlasgebirge in Marokko, in Algerien, auf Sizilien und Zypern. Sie wurde als Forst- und Parkbaum auf fast allen Erdteilen angepflanzt. 1759 wurde sie erstmals in die späteren Vereinigten Staaten (USA) gebracht. Sie war damit eine der ersten Baumarten, die in die USA eingeführt wurden. <br>
Die Schwarzkiefer ist eine Baumart des humiden und subhumiden Gebirgsklimas der Mittelmeerregion. Man findet sie in Höhenlagen von 0 bis zu 2.000 Metern. Die Höhenverbreitung ist jedoch vom Standort abhängig. Alle Unterarten der Schwarzkiefer sind sehr lichtbedürftig, vertragen aber seitliche Beschattung und stellen nur geringe Ansprüche an den Standort. Die Jahresniederschläge liegen je nach Standort zwischen 600 und 1.020 mm, wobei an manchen Standorten Sommertrockenheit auftreten kann. Bezüglich der Wasserversorgung gehört die Schwarzkiefer zu den anspruchslosesten Baumarten. Auf Extremtemperaturen reagieren die einzelnen Unterarten recht unterschiedlich, dennoch wird die Schwarzkiefer als recht kälteresistent eingestuft. Junge Bäume überstehen Temperaturen von bis zu −30 °C ohne Schäden. Die Art gilt als relativ unempfindlich gegenüber Luftverschmutzung. Im Allgemeinen wächst die Schwarzkiefer auf lockeren sandigen sowie auf schweren tonigen, kalk- oder silikatreichen und damit basischen oder sauren Böden, wobei sich hier die einzelnen Unterarten unterscheiden können.<br>
In Deutschland wurde die österreichische Schwarzkiefer (Pinus nigra ssp. nigra) vor allem im thüringischen Saaletal, im baden-württembergischen Taubergrund, der Fränkischen Platte in Unterfranken sowie einigen Stellen im Fränkischen Jura und der Münchner Schotterebene angepflanzt, oft zur Wiederbewaldung von trockenen Weidetriften. Als größter zusammenhängender Schwarzkiefernbestand in Deutschland gilt der etwa 250 Hektar umfassende Schwarzkiefernwald auf den Höhen der Leinacher Berge bzw. am Volkenberg bei Würzburg. Sie wächst auch an schattigen und karbonatreichen Standorten.</p><p><br>
<strong>(Quelle: Wikipedia / Stand 25.11.2021)</strong></p>